Einmal abschalten!

 Dieses Jahr werde ich nach Brasília fliegen um mich mit meinem Schulkammeraden zu treffen. Eigentlich habe ich etwas Angst davor, es ist mir nicht so wohl bei dem Gedanken, ohne meine Frau und überhaupt alleine unterwegs zu sein. Es ist überhaupt das erste Mal, dass ich alleine unterwegs sein werde. Im meiner momentanen Situation ist es um einige schwerer für mich, da ich ja körperlich beeinträchtigt bin und nicht auf die Hilfe meiner Frau werde zählen können. Dafür spricht, dass es von den Ärzten empfohlen wird, auch alle anderen beteiligten Personen sehen es als wichtig an, wenn ich gehe. Denn es ist wichtig mein Gehirn auf andere Gedanken und Aufgaben zu bringen.

 

Natürlich freue ich mich darauf, all meine Kollegen zu treffen und auch, dass ich nach so langer Zeit wieder nach Brasilien gehen kann.

Es freut mich das meine Freunde von damals, mich nicht vergessen haben! So haben wir seit etwa einem halben Jahr, eine WhatsApp-Gruppe von meiner ex-Klasse von 1980, es sind fast alle dabei! Immerhin 36 von 46. Mein bester Freund ist da auch dabei und wir kommunizieren auch noch regelmässig via E-Mail und Chat. Er hat sich gleich an mein liebstes Pausenbrot! Und er wird auch dafür sorgen, dass ich auch eins erhalte! Ich habe zwar ein Hotel gebucht, werde aber auch beim Patenonkel meines Bruders übernachten können, mit ihm kann ich dann auch auf die Farm von befreundeten Schweizer fahren.

Ich bin auch gespannt, wie sich das Klima auf meine Schmerzsituation auswirkt! Einerseits hoffe ich, dass sie weniger werden, habe aber auch Angst davor, denn was dann? Ich weiss das meine Frau nie und nimmer die Schweiz verlassen würde! Ist dann auch blöd oder? Wenn man weiss wo die Schmerzen weniger sind aber nicht hingehen kann!

Nur nicht zu viele Gedanken darüber verlieren, sonst ist ja die ganze Vorfreude dahin.

Ich habe nur schon bemerkt, wie gut die Ablenkung tut, ich habe mit meiner Schwester eine Farm gesucht, von besagtem Schweizer Freund, es hat recht lange gedauert und in dieser Zeit konnte ich mich recht gut darauf konzentrieren und damit die Schmerzen ein wenig in den Hintergrund verschieben.

Nun sind die vierzehn Tage rum! Es war wirklich schön! Ich danke allen die dies möglich gemacht haben, allen voran meiner Frau, denn sie hat mich stets dabei unterstützt und bestärkt. Dieser Urlaub hat mir gutgetan, ich konnte wirklich abschalten. Meine Freunde, die ich in Brasília treffen durfte, waren alle sehr herzlich. Es war ein schönes Erlebnis, leider hat es sich auf meine Schmerzsituation nicht wirklich positiv ausgewirkt, natürlich auch nicht negativ aber ich hatte mir mehr versprochen. Ich konnte aber feststellen, dass sich eine gleichbleibende Temperatur positiv auf die Stärke der Schmerzen auswirkt. Was ich einfach vermisst habe, ist meine Familie! Ich hoffe das wir diese Reise bald mit meiner Familie machen kann. Gestern hatte ich wieder meine Infusion und die Infiltration, ich bin sehr dankbar dafür, denn ab Mitte Letzter Woche habe ich es gespürt, die Schmerzen sind stärker geworden, ich habe vieles versucht um diese wieder runter zu bringen, hat aber nicht viel geholfen. Erschwerend hinzu kam, dass ich auf dem Rückflug einen wirklich schlechten Platz hatte und so überhaupt nicht schlafen konnte und total kaputt ankam. Seit gestern ist es nun wieder ein wenig besser und ich konnte auch wieder besser schlafen, im üblichen Rahmen halt aber immerhin! 

Wenn also die Möglichkeit besteht, kann ich es jedem nur empfehlen, es hilft den Kopf frei zu kriegen und wieder mit neuer Energie das Leben anpacken! Auch hilft es, mit Freunden zu sprechen, die gar nicht wissen wie es wirklich um einem steht, so ist nicht die ganze Thematik auf Schmerzen, Operation oder sonstige Leiden gerichtet, sondern man redet über ganz normale Sachen, wie die Vergangenheit oder auch die Zukunft! Es war wirklich eine super Zeit!

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